Es gibt so manches im Leben, was man einfach nicht vergisst und auch immer wieder mal gerne erzählt. So ein Geschichtchen habe ich hier für Euch.
Anfang der 80er Jahre habe ich bei der Caritas einen Kurs besucht, der mich zur Altenpflegehelferin qualifizierte. Als mein jüngster Sohn 1984 in den Kindergarten kam, war es dann soweit: Ich begann bei der Sozialstation der Diakonie in Kamp-Lintfort als Familienpflegehelferin zu arbeiten. Wir wurden immer wieder wechselnd, stundenweise zur hauswirtschaftlichen Betreuung bei älteren Menschen eingesetzt. Wenn gewünscht, gehörte auch die Unterstützung bei der Körperpflege dazu. Das alles tat ich sehr gerne und besonders angenehm war, dass diese Tätigkeit mit meinen Familienaufgaben sehr gut in Einklang zu bringen war.
Mein allererster Einsatz war bei einer alten Dame, der ich beim Duschen behilflich sein sollte. Wir machten uns miteinander bekannt und hatten beide eine gewisse Scheu. Es ist ja auch gar nicht so einfach, jemanden ganz fremdes so intim an sich heranzulassen und ihm dann auch noch Zugang zu den Wäscheschränken zu gestatten. Aber ich überspielte es mit lockerem Plaudern und es klappte alles ganz gut. Es war Sommer, es war sehr warm im Bad, ich kam ganz schön ins schwitzen und war froh, als wir dann soweit fertig waren.
Die Dame saß wieder auf einem gemütlichen Stuhl und ich musste ihr nur noch die Stützstrümpfe anziehen. Das gestaltete sich schwierig und als ich es endlich geschafft hatte, rutschte mir der Satz heraus: Das war jetzt aber eine schwere Geburt! Ich erntete einen verschmitzten Blick: Was war es denn? Ein Junge oder ein Mädchen? Über diese schlagfertige Antwort habe ich herzlich gelacht und das kann ich heute immer noch. Wer lacht mit?