... habe ich ganz viele und die meisten habe ich meinen Großeltern, den Eltern meines Vaters, zu verdanken. Sie wohnten in Marburg an der Lahn, hatten dort einen kleinen Gemischtwaren-Laden und freuten sich sehr, wenn ich in den Schulferien zu ihnen kam. Opa musste im Laden arbeiten und Oma konnte dann im Sommer immer mit mir für einige Wochen nach Odersbach an der Lahn bei Weilburg http://www.camping-odersbach.de/ auf dem Campingplatz zelten gehen.
Zelten fand ich toll, auch wenn Oma Angst hatte, dass es durchs Zelt regnete und ich immer ermahnt wurde: Claudia, fasse nicht an die Zeltwand, sonst regnet es da durch. Oma war eine sehr ordentliche Frau, alles hatte seinen Platz und schön musste es auch aussehen. Überall standen Wiesenblumen in Blechdosen. Die wurden jeden Tag an die Lahn getragen, bezupft, beschnitten, abgewaschen, das Wasser erneuert. Das Zelt war wunderbar eingerichtet. Gemütliche Liegen, Schränkchen fürs Geschirr und die Wäsche, es lag sogar immer eine Tischdecke auf dem Tisch. Oma war mehr so für Edel-Camping.
Opa kam uns am Wochenende besuchen, er kam am Samstag Nachmittag und musste am Sonntag Nachmittag schon wieder fahren. Er musste ja das Geld verdienen, dass Oma mit mir die Woche über ausgab. Für Eis, Kuchen und gutes Essen reichte es allemal. Opa war großzügig. Da war auch ein neuer Badeanzug drin, den ich jeden Sommer bekam, denn ich wuchs ja aus dem alten Teil immer heraus.
Das Zelt stand meist unter einer Trauerweide gleich an der Lahn, meinem Lieblingsfluss bis heute. Wandern durch den Wald war Oma's schönstes Hobby. Brombeeren, Pilze suchen, Blumen pflücken, alles wunderbar. Die Füße taten mir oft weh, aber es wurde marschiert. Es hat mir ja nicht geschadet, aber im späteren Leben sagte ich immer, nein, nein, ich bin schon genug durch die Gegend marschiert, ich mag nicht mehr spazieren gehen. Ich wurde eine lesende Couch-Potatoe :-) . Aber meine schönen Erinnerungen, die sind mir ganz wertvoll. Oma und Opa, noch einmal ein herzliches "Danke schön".
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