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Freitag, 9. August 2013

Die neue Sorte ...

 HERZPFLAUME

Es reift die saftige Pflaume,
 wieder ganz fein und wunderbar.
Sie hängt im Garten am Baume,
 in üppiger Fülle wie jedes Jahr.

Noch weiß ich gar nicht,
 wer kann sie mir pflücken.
Ich hoch auf die Leiter?
Das wird mir nicht glücken.

Da bin ich etwas wackelig,
das bringe ich nicht über mich.
Ach,irgendeiner holt ganz munter
 mir die schönen Pflaumen runter.

von CMO






Samstag, 2. März 2013

Der Spatz


Kurt Bouda pixelio.de


Der Spatz
Ich bin ein armer Schreiber nur,
Hab' weder Haus noch Acker,
Doch freut mich jede Kreatur,
Sogar der Spatz, der Racker.

Er baut von Federn, Haar und Stroh
Sein Nest geschwind und flüchtig,
Er denkt, die Sache geht schon so,
Die Schönheit ist nicht wichtig.

Wenn man den Hühnern Futter streut,
Gleich mengt er sich dazwischen,
Um schlau und voller Rührigkeit
Sein Körnlein zu erwischen.

Maikäfer liebt er ungemein,
Er weiß sie zu behandeln;
Er hackt die Flügel, zwackt das Bein
Und knackt sie auf wie Mandeln.

Im Kirschenbaum frißt er verschmitzt
Das Fleisch der Beeren gerne;
Dann hat, wer diesen Baum besitzt,
Nachher die schönsten Kerne.

Es fällt ein Schuß. Der Spatz entfleucht
Und ordnet sein Gefieder.
Für heute bleibt er weg vielleicht,
Doch morgen kommt er wieder.

Und ist es Winterzeit und hat's
Geschneit auf alle Dächer,
Verhungern tut kein rechter Spatz,
Er kennt im Dach die Löcher.

Ich rief: »Spatz, komm, ich füttre dich!«
Er faßt mich scharf ins Auge.
Er scheint zu glauben, daß auch ich
Im Grunde nicht viel tauge.
von Wilhelm Busch

Sonntag, 2. Dezember 2012

Matthias Claudius: Winter


Der Winter ist ein rechter Mann

JouJou: pixelio.de

War je ein Mann gesund, ist er’s;
er krankt und kränkelt nimmer,
weiß nichts von Nachtschweiß noch Vapeurs
und schläft im kalten Zimmer.

Er zieht sein Hemd im Freien an,
und läßt’s vorher nicht wärmen;
und spottet über Fluß im Zahn
und Kolik in Gedärmen.

Aus Blumen und aus Vogelsang
weiß er sich nichts zu machen,
haßt warmen Drang und warmen Klang
und alle warmen Sachen.

Doch wenn die Füchse bellen sehr,
wenn’s Holz im Ofen knittert,
und um den Ofen Knecht und Herr
die Hände reibt und zittert;

wenn Stein und Bein vor Frost zerbricht
und Teich’ und Seen krachen:
Das klingt ihm gut, das haßt er nicht,
dann will er sich tot lachen.

Sein Schloß von Eis liegt ganz hinaus
beim Nordpol an dem Strande;
doch hat er auch ein Sommerhaus
im lieben Schweizerlande.

Da ist er denn bald dort, bald hier,
gut’ Regiment zu führen.
Und wenn er durchzieht, stehen wir
und seh’n ihn an und frieren.


Ich liebe seit meiner Kindheit alles was sich reimt. Es muss beim aufsagen oder anhören in meinen Ohren schon mal einen besonderen Klang und Rhythmus haben, damit ich es mag. Der Text ist natürlich auch wichtig, da nehme ich aber so querbeet alles zu allen möglichen Themen her. Es gibt Reimformen mit denen ich mich aber so gar nicht anfreunden kann, nach zu lesen bei: 

http://de.wikipedia.org/wiki/Reim


Mal ein Beispiel von etwas, was ich nicht mag:
Ein Binnenreim, bei dem sich Versende und Inneres des vorhergehenden oder folgenden Verses reimen.
„Sei allem Abschied voran, als wäre er hinter
dir, wie der Winter, der eben geht.“
 Rilke in Die Sonette an Orpheus 

Da bleibe ich doch lieber bei so einem Gedicht, wie dem von Matthias Claudius: Der Winter. Das mag ich vorlesen oder singen, beides gefällt mir. Viele Menschen könnten es auch aufsagen. Das kann ich nicht. Ich konnte, warum auch immer, gar nicht gut auswendig lernen, geschweige denn es für längere Zeit behalten. Das gelang mir immer nur bruchstückhaft. In der Schule war das eine Katastrophe mit den Strophen, deshalb heißen die auch so. Jetzt bin ich ja schon lange groß und darf vom Zettel ablesen. Hier in meinem Blog will ich nun immer wieder mal ein Gedicht veröffentlichen, auch eigene Werke :-).


Zum 1. Advent

Peter Böni:  pixelio.de


So eine kleine Kerze,
sie brennt für mich und Dich.
Sie leuchtet hier im Dunkel
und tröstet sicherlich.

Das Licht, das sie uns spendet,
leuchtet in aller Welt.
So oft wir sie entzünden,
sie unser Gemüt erhellt.

von CMO



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