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Sonntag, 27. Oktober 2013

Frei wie ein Vogel Teil 5

Mein Mann und ich sind ein eingespieltes Team und egal was wir gemeinsam unternehmen, das tun wir natürlich immer mit Rücksicht auf den anderen. Wir wissen voneinander, dass wir nicht ganz so topfit sind  und dem entsprechend werden eben immer wieder Pausen eingelegt. Es wird auch mal etwas entgegen der Planung einfach ausfallen lassen, wir sind ja ungebunden, vogelfrei eben, ganz nach der alten Bedeutung dieses Wortes. Die Pause am Halterner See tat gut, nach einem halben Stündchen zog es uns aber mit Macht in Richtung Prickingshof. Essenszeit.



Als wir auf den großen Parkplatz fuhren, dachte ich erst, oh, oh, was ist denn nun los, ausgerechnet heute ist hier geschlossen? Es sind doch Herbstferien. Gähnende Leere! Es war schon kurz vor 13 Uhr und da sollte doch Andrang herrschen. Wir fuhren erst einmal bis ganz vor den Eingangsbereich und da tummelte sich dann doch schon ein bisschen was. Ja, das waren noch Zeiten, als es hier kein Durchkommen gab. Da kamen die Busse der Kaffee-Fahrten scharenweise. Es hatte sich optisch und auch sonst nichts verändert, wie mir schien. Der Charme der 70 er Jahre weht noch überall, so kannten wir es von früheren Besuchen. Du liebe Güte, unsere letzte Stippvisite wird schon 20 Jahre her sein. Kinners, wie die Zeit vergeht.





Da nun entgegen unserer Erwartung gar kein solcher Andrang herrschte, stand unser Mittagessen schnell vor uns auf dem Tisch. Hier gibt es eine Auswahl an deftiger Hausmannskost, volle Teller und dazu kühle Getränke. Wir haben ganz klassisch eine Schnitzelvariante mit Bratkartoffeln und grünem Salat und ein Gulasch-Gericht mit Nudeln gewählt und uns dann ausgetauscht. Es schmeckte gut, es gab nichts zu meckern. Das kühle Malzbier dazu zischte. Die Portionen waren so, dass ich gerne das Angebot annahm, die Reste in extra bereit liegendem Fett-Papier einzupacken. Das Abendbrot war also auch schon gesichert. Draußen vor dem Bauerngarten konnten wir dann noch das herrliche Wetter genießen. Wir schwelgten in Erinnerungen: Weißt Du noch, als wir damals mit den Kindern hier waren..., lang, lang ist es her. Satt und guter Laune machten wir uns dann so langsam auf den Heimweg.

Fortsetzung folgt  

Übrigens: Jubiläum, das ist meine 250. Blog-Geschichte :-) 

Samstag, 26. Oktober 2013

Frei wie ein Vogel Teil 4

Von Wesel aus sind es wohl noch so um die 45 km bis Haltern und wir fuhren über die Bundestraße 58. Sie schlängelt sich überwiegend übers platte, grüne Land und durchquert nur kleinere Ortschaften. Keine so besonders reizvolle Tour, aber auch nicht stressig zu fahren, beschaulich eben. Nach einer Stunde Fahrtzeit sahen wir den Halterner See durch die Bäume schimmern und wir suchten uns einen Parkplatz, um ans Wasser zu kommen. 


Den Parkplatz fanden wir schnell, aber ans Wasser kamen wir nicht. Es war alles eingezäunt, man konnte nicht ans Ufer gelangen. Ab ins Auto und ein Stück weitergefahren. Am Hotel Seehof direkt am See hatten wir dann Glück. Wir parkten gleich gegenüber an einer kleinen Uferpromenade mit mehreren Bänken. Eine davon war gleich für uns reserviert. Der Ausblick war nicht so schön wie auf den Auesee in Wesel, aber wir wollten ja mal was von der Welt sehen. Hier herrschte auch reger Betrieb, das schöne Wetter hatte viele Menschen hierher gelockt, so wie uns ja auch. 


Den ganzen Morgen schon in der Sonne, die gute Luft geatmet, das machte uns doch hungrig. Mein Mann und ich waren beide schon als Kinder, unabhängig voneinander, jeweils mit den Eltern, auf dem Prickingshof in Haltern-Sythen bei Bauer Ewald. Das war und ist ein ganz beliebtes Ausflugsziel, von weit her kamen und kommen die Menschen, um dort dann auch lecker und üppig zu essen. 



Das war es, was sich unsere Eltern mal leisten konnten: einen Tagesausflug. Der Prickingshof lässt hinter die Kulissen der Landwirtschaft sehen und zeigt auch all seine Tiere. Wir waren als Kinder beeindruckt davon und später waren es dann unsere Söhne genauso. Wo sieht man schon einen Riesen-Zuchtbullen, so schöne Pferde, so dicke Schweine, so wuschelige Küken. Es gibt dort auch einen Rhododendron-Park, in voller Blüte ist er sehr farbenfroh und schön anzusehen. Dann kann man leckere Wurstwaren, Fleisch und Backwaren, Obst und Gemüse einkaufen. Das haben wir im Laufe der Jahrzehnte auch gerne immer wieder mal getan. Mit unserer Tradition dort lecker essen zu gehen sollte nicht gebrochen werden, also dann, auf auf an die Fleischtöpfe. 
Fortsetzung folgt

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Frei wie ein Vogel Teil 2




Unsere erste Anlaufstelle für unseren Tagesausflug war der Rhein in Wesel. Über den Rhein als Lebensader und Schifffahrtsweg für Güter kann man zur Genüge googeln. Wen es also interessiert, das Internet steht Dir da zur Verfügung. Ich bringe in meinen Berichten meine ganz persönliche Komponente zum Ausdruck.  Diese Hinweistafeln finde ich ganz zweckmäßig, da hat man mal in Kurzform eine Info über den Rhein als kostengünstige Güterschiene. Wie oft haben wir in der Vergangenheit am Rhein gestanden und über die Kohle auf den Schiffen geschimpft, die vielleicht teuer aus Südafrika kam. Nur zur Erinnerung: mein Mann hat als Bergmann unter Tage unser Familieneinkommen gesichert und ich bin seine solidarische Ehefrau.


Von der Quelle bis zur Mündung wird der Rhein kilometriert und wir haben an Kilometer 815 in Wesel wunderbar gefrühstückt. Die vorüberziehenden Schiffe nahmen unsere Fernweh - Gedanken mit sich mit. So ganz in die Ferne gingen meine Gedanken aber gar nicht. Ich dachte nur, ach, jetzt so auf einem Schiff mit schippern bis zur Mündung des Rheines ins Meer, das wäre doch auch etwas. Hier vor Ort könnte man aber wenigstens eine kleine Schiffstour machen. Am Ufer liegt die River-Lady und wartet auf Fahrgäste. Schauen wir mal, das wäre doch auch etwas, was Spaß macht.


An der Uferpromenade, wo wir auf einer Bank unser Frühstück einnahmen, ist allerhand los gewesen. Mir schien es, es wären nur schlanke, sportliche Menschen joggend unterwegs. Der ein oder andere Blick auf unsere Leckereien wurde aber geworfen und ich meine, wenn ich etwas angeboten hätte, hätte man dankbar zugegriffen. Nein, nein, das ging nun aber nicht. Denn ich wusste ja nicht, was mich noch erwartet und wir wollten bei Kräften bleiben. Obwohl, wenn einer so ganz hungrig geguckt hätte ... Fortsetzung folgt  
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