Donnerstag, 22. September 2011

Seine kleine Ballerina!



Meine Großmutter aus Marburg besaß wunderschöne Dinge, die ich schon als Kind bei ihr sehr bewunderte. Als ich dann als junge Frau meinen eigenen Hausstand gründete und zur Verschönerung alles gebrauchen konnte, gab Oma sich immer dann, wenn ich bei ihr zu Besuch war, einen Ruck und schenkte mir ein kostbares Teil oder auch zwei. Sie sagte: Ich schenke lieber mit warmen Händen und sehe selbst die Freude in deinen Augen. Viele Dinge bekam aber mein Mann von ihr geschenkt, sie mochte ihn einfach sehr gut leiden. Die kleine Ballerina bekam er von ihr, was mich aber auch sehr freute. Das ist nun bestimmt schon 35 Jahre her, aber ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen. Die Ballerina hat immer einen Ehrenplatz bei uns und sie erinnert mich an die Leichtigkeit des Seins. Als Kind dachte ich immer, ach, sie ist aus "Elefanten"-bein und fand es ein bisschen gruselig. Als Erwachsene bin ich gegen die  brutale Jagd auf Elefanten nur wegen des Elfenbeins und verachte sie. Aber der Kopf und die Arme meiner kleinen Ballerina sind nun mal aus Elfenbein gefertigt und es wäre ja keinem Elefanten damit geholfen, wenn man sie vernichtet hätte. Also darf sie immer vor meinen Augen graziös dahin schweben. 


Wer keine Freude
an der Welt hat,
an dem hat die Welt
auch keine Freude.

Berthold Auerbach

2 Kommentare:

  1. Sie ist wunderschön. Zur damaligen Zeit war der Handel vermutlich noch nicht verboten.

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  2. Claudia, schön, deine kleine Ballerina. Es gibt Dinge in unserem Leben, die mit wunderbaren Erinnerungen verknüpft sind. so, wie diese.
    Einen schönen Abend wünscht Dir
    Irmi

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