Donnerstag, 16. April 2015

Und plötzlich mag ich Tulpen ...



... und das finde ich doch recht erstaunlich. Denn aus welchem Grund auch immer, ich mochte sie bis vor kurzem einfach nicht. Im Garten nicht und in einer Vase in meinem Heim schon gar nicht. Wenn ich etwas länger drüber nachdenke, dann geht meine Antipathie gegen Tulpen bis zu dem Zeitpunkt zurück, als ich in den 60iger Jahren die Serie "Adrian, der Tulpendieb" im Fernsehen sah. So ein Theater um ein paar Tulpenzwiebeln, dachte ich damals nur. Aber diese Serie habe ich mir doch gerne angesehen. Da ging es um folgendes:

In den Niederlanden des Jahres 1637 stiehlt der Torfknecht Adrian in der Nacht aus dem Garten seines Arbeitgebers Hendrik van der Maassen drei kostbare Tulpenzwiebeln und ersetzt sie durch ganz gewöhnliche Gemüsezwiebeln. Mit Tulpenzwiebeln kann man zu der Zeit schnell reich werden (Große Tulpenmanie), allerdings muss sich Adrian beim Verkauf „seiner“ Tulpen einige Lügen einfallen lassen. Mit dem Geld erwirbt Adrian weitere Tulpenzwiebeln und wird nach und nach zum „Tulpenkönig“ und will nun auch heiraten. Sein Werben um van der Maassens Haushälterin Christintje ist jedoch fruchtlos, sie wartet auf den Kapitän von van der Maassens Schiff „Zuiderland“, Josias. Kurz nachdem Adrian den Verkauf der teuersten aller Tulpenzwiebeln, der „Semper Augustus“, perfekt gemacht hat, taucht der lang überfällige Josias wieder auf und begeht einen folgenschweren Fehler: Er hält die „Semper Augustus“ für eine gewöhnliche Speisezwiebel und isst sie genüsslich zu einem Heringsmahl. Adrian steht vor dem Bankrott. ( Text Wikipedia).

So kann es gehen, da kommt so ein unwissender Bursche daher und aus ist es mit dem Traum vom großen Geld. Nun aber zurück zu meiner Erkenntnis, dass ich plötzlich Tulpen mag. Sie stehen mir in diesem Jahr, nach einem von mir als sehr hart empfundenen Winter, für wiederkehrende Lebensfreude, Frühlingserwachen, Sonnenschein und gute Laune. Als ich noch im Krankenhaus lag, hatte ich mir vorgenommen, wenn ich entlassen werde, dann hole ich mir sofort einen Strauß Tulpen. Das habe ich getan und seitdem steht immer wieder ein frischer Strauß auf meinem Küchentisch.  

Sonntag, 12. April 2015

Alle guten Dinge sind natürlich drei ...




... und deshalb heute noch einmal als Sonntagsgruß eine so bezaubernde Bildkarte vom Wiechmann-Verlag aus Starnberg vor München.

Der erste Blumenkranz mit dem Spruch von Theodor Storm ist gezeichnet von J. Guillemard. Über  sie oder ihn habe ich leider keine weiteren Infos gefunden.

Die Sprüche von Goethe und Fleischlen sind umrahmt von einem Blumenkranz von Elisabeth Lüpkes-Franck, die von 1898 - 1978 lebte. Vielleicht finde ich zu ihr noch weitere Informationen, denn mich interessiert schon was für einen Hintergrund ein Mensch mit so einer künstlerischen Begabung hat.

Diese gemalten Blumenkränze scheinen doch speziell zu dem Zweck geschaffen zu sein, Sprüche auf Bild-Karten einzurahmen. Nun würde ich noch gerne wissen wollen, haben diese Künstler denn auch andere Werke gemalt. Ich frage mal Mr. Google.

Von Cäsar Fleischlen nun noch ein Gedicht, dass zur Melodie "Der Mai ist gekommen" gesungen werden kann:

Hab Sonne im Herzen,
ob's stürmt oder schneit,
ob der Himmel voll Wolken,
die Erde voll Streit!
Hab Sonne im Herzen,
dann komme, was mag!
da leuchtet voll Licht dir
der dunkelste Tag!
Hab ein Lied auf den Lippen,
mit fröhlichem Klang
und macht auch des Alltags
Gedränge dich bang!
Hab ein Lied auf den Lippen,
dann komme, was mag!
das hilft dir verwinden
der einsamste Tag!
Hab ein Wort auch für Andre
in Sorg und in Pein
und sag, was dich selber
so frohgemut läßt sein:
Hab ein Lied auf den Lippen,
verlier nie den Mut,
hab Sonne im Herzen,
und Alles wird gut!

Samstag, 11. April 2015

Goethe geht immer ...



Ein schönes Wochenende wünsche ich all meinen LeserInnen. Die Sonne scheint, was will man mehr, alles fällt nur noch halb so schwer, LG von ClauDia, die auch ein wenig schauen und wandern will und danach schöpferische Taten vollbringen wird. Los geht es ... 

Mittwoch, 8. April 2015

Theodor, ich mag Dich ...



Einer meiner Lieblings-Oldie-Schriftsteller ist Theodor Storm. Ich habe mich sehr gefreut als ich diese Kunstkarte mit einem seiner Gedichte fand. Das Gedicht hat mich mitten ins Herz getroffen. Da kenne ich jemanden, mit dem gemeinsam ich überall in der Welt zu Hause wäre und mich nicht von den eventuellen Schatten der Zukunft schrecken lasse. 

Theodor Storm: Porträt von Karl Bauer

Dienstag, 7. April 2015

Das zu Hause meiner Kindheit




Mein Vater war immer ganz stolz, dass er mit meiner Mutter und mir 1954 als erste Mieter in eine kleine Mansardenwohnung einziehen konnte. Da war ich gerade ein Jahr alt.  Es waren dort vier Mietblocks neu errichtet worden und wir gehörten zu den Glücklichen, die dort eine Wohnung bekamen. Es waren drei Zimmer, Küche, Diele und Bad und das war schon ein Aufstieg für meine Eltern, die vorher mit mir in meiner Geburtsstadt Marburg an der Lahn in einer umfunktionierten Waschküche leben mussten.  

    


Die Einrichtung entsprach ja ganz dem damaligen Geschmack und war schon was ganz Besonderes fanden meine Eltern. Wenn ich das so betrachte, dann muss ich schmunzeln und denke mir, oh neee - was war das doch piefig :-) . Man beachte nur den Knick in den Sofa-Kissen. Was mich freut, dass auch Bücher ihren Platz bei uns zu Hause hatten. Das prägt ja sehr, ich bin eine absolute Leseratte geworden. Für meinen Vater war klar, dass es auch schnell einen Fernseher gab. Den hatte ja noch lange nicht jeder. Genauso wie unseren schönen Dauerbrandofen. Meine Eltern waren beide fleißig am arbeiten und da konnten sie sich auch was leisten. Uns Kindern, meinem zwei Jahre jüngeren Bruder und mir, ging es gut.





Mein Bruder und ich teilten uns das eine Kinderzimmer und da gab es eigentlich keine Probleme mit. Wir wohnten in der nur 53 qm großen Wohnung bis dass ich 14 Jahre alt war. Dann zogen wir zur Großtante Lisbeth ins Haus und hatten dort beide ein eigenes Zimmer. Das war natürlich toll und wir freuten uns über etwas Privatsphäre. Aber in meiner Erinnerung war unsere erste Mansardenwohnung viel gemütlicher.

Sonntag, 5. April 2015

Osterspaziergang

Mein Ostergruss an Euch








Osterspaziergang


Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
durch des Frühlings holden, belebenden Blick.
Im Tale grünet Hoffnungsglück.
Der alte Winter in seiner Schwäche
zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dorther sendet er, fliehend, nur
ohnmächtige Schauer körnigen Eises
in Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weisses.
Überall regt sich Bildung und Streben,
alles will sie mit Farbe beleben.
Doch an Blumen fehlts im Revier.
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.

Kehre dich um, von diesen Höhen
nach der Stadt zurückzusehen!
Aus dem hohlen, finstern Tor
dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
denn sie sind selber auferstanden.
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
aus der Strassen quetschender Enge,
aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
sind sie alle ans Licht gebracht.

Sieh nur, sieh, wie behend sich die Menge
durch die Gärten und Felder zerschlägt,
wie der Fluss in Breit und Länge
so manchen lustigen Nachen bewegt,
und, bis zum Sinken überladen,
entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges ferner Pfaden
blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel.
Hier ist des Volkes wahrer Himmel.
Zufrieden jauchzet gross und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein!

- Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832, deutscher Dichter - 
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