Montag, 31. Dezember 2012

Sonntag, 30. Dezember 2012

Niederrheinische Rader-Böller

Ich bin ja so gar nicht für Feuerwerk. Das ist für mich im wahrsten Sinne des Wortes verpulvertes Geld, dass man in den Himmel schießt. Obwohl, na ja, ich finde es schon toll anzusehen, wenn das Silversterfeuerwerk so knallt und sprüht oder beispielsweise der "Rhein in Flammen" steht. Das ist ein jährlich wiederkehrendes Großfeuerwerk an unterschiedlichen Stellen des Mittelrheins. Da kommt auch ein ooooooh und aaaaaah über meine Lippen. Aber es kostet mich ja auch nichts, ich schaue nur zu. 

Lutz Stallknecht pixelio.de

Nun will ich mal meine Variante von "Niederrheinischen Rader-Böllern" vorstellen. Eine liebe Freundin von mir hat mir ein wunderbares, überliefertes Familienrezept für "Ostpreussischen Raderkuchen" überlassen. In etwas abgewandelter Form habe ich es heute mal nach/ausgebacken. Eigentlich radelt man aus dem ausgerollten Teig Rechtecke und bildet eine Schleife mit 2/3 des Teiges. Fummelig, fummelig dachte ich mir und da ich eine rheinische Frohnatur bin und mir das Leben gerne leichter mache, habe ich einfach mit einem Teelöffel den Teig abgestochen und in Butterschmalz ausgebacken. Ganz schön teuer ist Butterschmalz, aber nur so kommt der unvergleichliche butterige Geschmack zustande. Aber es geht ja auch mit einfachem Pflanzenöl.





"Niederrheinische Rader-Böller"
3 Eier
3-4 Eßl. Milch
100g geschmolzene Butter
100g Zucker
2 P. Vanillzucker
450g Mehl, kann Dinkel sein
1/2 P. Backpulver 

Alle Zutaten nacheinander zu einem nicht ganz so festen Teig, am besten mit einem Küchenmixer, verrühren.Mit einem Teelöffel Stücke abstechen und in siedenden, ca. 1500g, Butterschmalz gleiten lassen. Mit einem Schaumlöffel herausnehmen, wenn die Böller goldbraun ausgebacken sind.Ich lasse sie auf Küchentücher gleiten, abtropfen und dann gebe ich sie in eine Schüssel mit 250g Puderzucker und wälze sie herum. Noch backwarm, hmmm, ein Genuss dieses, nicht nur, Silvester / Karnevalsgebäck vom Niederrhein.
      




  

Samstag, 29. Dezember 2012

Kein Blick zurück ...





... in der Zukunft liegt das Glück. Das Jahr ist bald zu Ende und ich hatte noch nie so wenig Lust, das Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen, wie diesmal. Es ist zuviel passiert, was belastend war, warum soll ich mich noch einmal umdrehen und drauf schauen. Es kann nur besser werden. Die Zeichen dafür stehen gut und mein Naturell gibt es her, dem neuen Jahr jede Chance zu geben, sich positiver darzustellen als dieses vergangene, verflixte Jahr. Basta! Was kann es alles schönes bringen? Erst einmal  Gesundheit für meine Lieben und mich, das ist die Hauptsache. Gute Vorsätze habe ich keine, ich bin eh nicht der disziplinierte Typ.  Ich träume von kleinen Reisen, netten Begegnungen und Gesprächen, ich träume von schönen Dingen, die mich auf Trödelmärkten finden, guter Lektüre, lukullischen Genüssen und und und..., ich meine, diese Träume können in Erfüllung gehen. 2013, Du kannst kommen. 



Wünsche zum neuen Jahr
Ein bißchen mehr Friede und weniger Streit
Ein bißchen mehr Güte und weniger Neid
Ein bißchen mehr Liebe und weniger Hass
Ein bißchen mehr Wahrheit - das wäre was.
Statt so viel Unrast ein bißchen mehr Ruh
Statt immer nur Ich ein bißchen mehr Du
Statt Angst und Hemmung ein bißchen mehr Mut
Und Kraft zum Handeln - das wäre gut.
In Trübsal und Dunkel ein bißchen mehr Licht
Kein quälend Verlangen, ein bißchen Verzicht
Und viel mehr Blumen, solange es geht
Nicht erst an Gräbern - da blühn sie zu spät.
Ziel sei der Friede des Herzens
Besseres weiß ich nicht.
Peter Rosegger, 1843-1918

Wolfgang Dirscherl pixelio.de

Dienstag, 25. Dezember 2012

Ganz geruhsame Weihnachtsfeiertage ...



Die Krippe im Sankt Josef - Hospital in Xanten
... wünsche ich all meinen Bloglesern/Innen und ein entspanntes Restjahr. So gelassen und ohne Stress habe ich noch nie Weihnachten entgegen sehen können wie dieses Jahr. Woran lag es nur? Mein Mann ist an meiner Seite, er erholt sich langsam nach schwerer Erkrankung, es geht allen (hoffentlich) anderen Familienmitgliedern und Freunden/Innen soweit auch gut und das ist es, was wirklich zählt. Das Leben kann so schnell zu Ende sein und wer das einmal für einen nahen Angehörigen befürchten musste, der weiß wovon ich schreibe. Wenn man dann einfach nur um des Zusammenseins willen ein paar schöne Stunden miteinander verbringt, ob nun in der Familie oder mit Freunden, dann reicht das vollauf. Es ergibt sich schon, dass gemeinsam gegessen wird, wie es eben so passt, ohne das ein "so muss es sein" dahinter steht. Es ist christliche Tradition zu Weihnachten der Geburt Jesu zu gedenken und alle Überlieferungen zeichnen ihn als edlen Menschen aus, der zu seinen Lebzeiten und darüber hinaus nur Gutes bewirkt hat. Deshalb kann ich auch immer wieder Weihnachten zum Anlass nehmen, mal inne zu halten und die wahren Werte zu bedenken, ohne dass ich im religiösen Sinne gläubig bin. Es gab die unterschiedlichsten Ausnahme-Menschen, die von einer Anhängerschaft zu Religionsbegründern erhoben wurden. Die menschliche Natur verlangt nach Ritualen, die Trost spenden und Lebenshilfe geben können. Mag jeder seinen Weg gehen, so wie er/sie es für sich mag, ohne Anfeindung von anders denkenden Menschen. Christen, Muslims, Buddhisten, Hinduisten und andere Gläubige und Ungläubige, seid tolerant.

      

Sonntag, 23. Dezember 2012

Wo bist Du nur?





Ich wollte meinem Mann in diesem Jahr schon zum 1. Dezember eine Freude machen und habe ihm eine Woche vorher einen Adventskalender gekauft. Ich finde, Mann ist nie zu erwachsen, als dass er sich nicht darüber freuen könnte, jeden Tag bis zum 24. Dezember ein Törchen öffnen zu dürfen. Da ist ja schließlich Schokolade drin, auch wenn ich heute weiß, dass sie angereichert ist mit Erdöl. Meinem Mann ist der Verzehr dieser Schokolade erspart geblieben. Warum, fragst Du? Das kann ich Dir sagen. Ich habe diesen schönen Kalender so gut versteckt, dass ich ihn nicht mehr wieder finde. Wahrscheinlich taucht er zu Ostern wieder auf, dann ist es aber leider zu spät. Erdöl wird nach ein paar Wochen ranzig und wer mag das schon. Ich habe mal ein altes Bild herausgekramt. So hätte es am 1. Dezember bei uns aussehen können, wenn ich nur den Adventskalender nicht verkramt hätte. Wenn der Kalender bis morgen noch auftaucht, dann helfe ich meinem Mann aber beim öffnen aller Törchen. Denn er muss sich noch ein bisschen schonen. 24 Törchen auf einmal, das wäre zuviel. Einen schönen 4. Advent wünsche ich Allen.   

Freitag, 21. Dezember 2012

Hühnersuppe ...



... statt Weltuntergang ist bei mir heute angesagt und jeder der sich für heute auf den Weltuntergang eingestellt hat, sollte es sich noch einmal überlegen, ob es nicht besser wäre, so eine wohlschmeckende Hühnersuppe auszulöffeln, statt in Weltuntergangsstimmung den Tag zu verbringen. Meine Spezial-Hühnersuppe wirkt gegen alles mögliche, nur nicht gegen Fußpilz. Aber sie vertreibt 100% trübe Stimmungen. In meiner Hühnersuppe schwimmen gaaanz dicke Klößchen herum, Geheimrezept von meiner Oma. Die hat schon vor 50 Jahren für uns diese Hühnersuppe gekocht und gesagt: Löffele nur einen Teller voll mit meiner Hühnersuppe aus und die Welt sieht schon wieder ganz anders aus. Sie hatte immer Recht.

Sonntag, 16. Dezember 2012

Der gefallene Engel


Es muss doch etwas dran sein, gefallene Engel haben Böses getan und werden durch den Höllensturz bestraft. Aber warum, bitte schön, werde auch ich durch den Sturz des Engels bestraft? Dieser unschuldig aussehende, kleine Engel stürzte sich von einem Regal herab auf meine heißgeliebte Rosenthal/Hutschenreuther-Schale, schluchz.     


Wie soll ich es nur der Schwester von ihr beibringen? Erst einmal kommt die verunglückte Schale zum Porzellan-Doktor, ich kann ja sagen, sie ist in Weihnachtsurlaub. Das merkt die Deckel-Schalen-Dame vielleicht gar nicht, denn sie haben beide schon lange in einer unbeachteten Ecke gestanden. Wenn sie dann wieder traut vereint sind, dann gönne ich ihnen mal ein schönes Schaumbad und sie bekommen wieder einen Ehrenplatz. 

   

Samstag, 15. Dezember 2012

Alles verplant?




Jedem Menschen Recht getan, ist eine Kunst die niemand kann. Diesen Spruch sollte man sich immer wieder mal vor Augen halten, wenn man zum Beispiel Weihnachten einigermaßen stressfrei überleben will. Für mich ist die Bedeutung von Weihnachten die, der Geburt eines Menschen zu gedenken, der auf Erden und über sein irdisches Leben hinaus, viel Gutes getan und bewirkt hat. Jesus hätte bestimmt nicht gewollt, dass es darüber zum Streit kommt wer, wann, wohin und vor allem womit zu Besuch geht oder aber eben nicht. Wir haben es in jungen Jahren immer so gehalten, dass wir mit den Kindern zu Heiligabend allein zu Hause waren. Dann ging es am ersten Feiertag zu den Großeltern mütterlicherseits, am zweiten Feiertag väterlicherseits. Je nach Absprache auch umgedreht. Schwierig wurde es, als wir beschlossen einen Feiertag lang einfach nur entspannen zu wollen, ganz ohne Rummel und Besuch oder Gäste.Irgendwie haben wir es aber immer geschafft, alles unter einen Hut zu kriegen. Heute steht für uns ganz im Vordergrund: nur keine Hektik. Kinder und Enkel sollen das tun, was sie gerade möchten, ohne sich an etwas gebunden zu fühlen.Wir kommen schon zueinander und werden ein paar schöne Stunden miteinander verbringen. Sich den alten Traditionen unbedingt verpflichtet zu fühlen, finde ich überholt.Es geht auch anders. Schön, wenn alles harmonisch abläuft. In diesem Sinne wünsche ich Allen eine stressfreie, geruhsame Jahres-Endzeit.   

Freitag, 7. Dezember 2012

Noch 'ne Steuer ...


Benjamin Klack: pixelio.de

... und das so kurz vor Weihnachten. Mir fuhr der Schreck ordentlich in die Glieder. Das hat uns auch noch zu unserem Glück gefehlt. All die Jahre wieder konnten wir uns doch diesen Genuss ohne diese ganz unnötige Besteuerung gönnen. Sie hat doch keinen anderen Zweck als die Bürger abzuzo...., ähm, zu erleichtern und Steuergelder in die leeren Staatskassen zu spülen. Aber muss das denn wirklich sein: eine Spekulatius-Steuer? Ich finde nein und noch mal nein. Mein Mann ruft gerade: Was du da wieder gelesen hast, von wegen Spekulatius-Steuer. Da ist doch eine Spekulations-Steuer gemeint! Ach, da bin ich aber froh. Bitte schön, magst Du auch ein paar Butter-Spekulatius?!

Dienstag, 4. Dezember 2012

Kronleuchter ...

... begleiten mich schon fast mein Leben lang. Eine meine vorweihnachtlichen Kindheitserinnerungen handelt vom Kronleuchter meiner Tante Lisbeth. Ich mag so vier Jahre alt gewesen sein, als ich mit meiner Mutter das erste Mal mit zu Tante Lisbeth gehen musste, weil meine Mutter den Kronleuchter von ihr putzen sollte. Weihnachtshausputz eben. Ich habe die Leiter gehalten auf die meine Mutti steigen musste und war sehr froh, als sie mit der Putzerei da oben fertig war. Bei meinen Eltern brannte nur eine Glühbirne in der Wohnzimmerlampe, bei Tante Lisbeth gleich acht. Der Geldbeutel meiner Tante war auch größer als der meiner Eltern. 


Irgendwann war dieser Kronleuchter dann in meinem Besitz. Die Glühbirnen wurden gegen Sparlampen ausgetauscht und dann durfte er in seinem hellen Licht erstrahlen. Früher hing er in meinem Zimmer, da hatte ich eine genügend hohe Zimmerdecke, heute in unserem Holzhäuschen würde ich mir immer den Kopf anstoßen. Und wer hat da schon einen Kronleuchter hängen.Aber egal wo ich eine solche Lichtquelle entdecke, zücke ich meine Kamera, wenn der Leuchter mir gefällt. So wie dieser hier, den ich in einem Hotel in Ägypten aufspürte.


Dieses Exemplar ist ein absolutes Prachtstück in meinen Augen, wehe dem der ihn putzen muss. Sehen würde ich es aber gerne mal. Nur nach Ägypten, da zieht mich im Moment so gar nichts hin.Die politische Entwicklung gefällt mir absolut nicht. Deshalb werde ich wohl eher in europäischen Landen weiter nach meinen Kronleuchtern Ausschau halten. Wie gefallen Euch denn diese hier? Also mir gefallen sie sehr gut ;-) .






Sonntag, 2. Dezember 2012

Matthias Claudius: Winter


Der Winter ist ein rechter Mann

JouJou: pixelio.de

War je ein Mann gesund, ist er’s;
er krankt und kränkelt nimmer,
weiß nichts von Nachtschweiß noch Vapeurs
und schläft im kalten Zimmer.

Er zieht sein Hemd im Freien an,
und läßt’s vorher nicht wärmen;
und spottet über Fluß im Zahn
und Kolik in Gedärmen.

Aus Blumen und aus Vogelsang
weiß er sich nichts zu machen,
haßt warmen Drang und warmen Klang
und alle warmen Sachen.

Doch wenn die Füchse bellen sehr,
wenn’s Holz im Ofen knittert,
und um den Ofen Knecht und Herr
die Hände reibt und zittert;

wenn Stein und Bein vor Frost zerbricht
und Teich’ und Seen krachen:
Das klingt ihm gut, das haßt er nicht,
dann will er sich tot lachen.

Sein Schloß von Eis liegt ganz hinaus
beim Nordpol an dem Strande;
doch hat er auch ein Sommerhaus
im lieben Schweizerlande.

Da ist er denn bald dort, bald hier,
gut’ Regiment zu führen.
Und wenn er durchzieht, stehen wir
und seh’n ihn an und frieren.


Ich liebe seit meiner Kindheit alles was sich reimt. Es muss beim aufsagen oder anhören in meinen Ohren schon mal einen besonderen Klang und Rhythmus haben, damit ich es mag. Der Text ist natürlich auch wichtig, da nehme ich aber so querbeet alles zu allen möglichen Themen her. Es gibt Reimformen mit denen ich mich aber so gar nicht anfreunden kann, nach zu lesen bei: 

http://de.wikipedia.org/wiki/Reim


Mal ein Beispiel von etwas, was ich nicht mag:
Ein Binnenreim, bei dem sich Versende und Inneres des vorhergehenden oder folgenden Verses reimen.
„Sei allem Abschied voran, als wäre er hinter
dir, wie der Winter, der eben geht.“
 Rilke in Die Sonette an Orpheus 

Da bleibe ich doch lieber bei so einem Gedicht, wie dem von Matthias Claudius: Der Winter. Das mag ich vorlesen oder singen, beides gefällt mir. Viele Menschen könnten es auch aufsagen. Das kann ich nicht. Ich konnte, warum auch immer, gar nicht gut auswendig lernen, geschweige denn es für längere Zeit behalten. Das gelang mir immer nur bruchstückhaft. In der Schule war das eine Katastrophe mit den Strophen, deshalb heißen die auch so. Jetzt bin ich ja schon lange groß und darf vom Zettel ablesen. Hier in meinem Blog will ich nun immer wieder mal ein Gedicht veröffentlichen, auch eigene Werke :-).


Zum 1. Advent

Peter Böni:  pixelio.de


So eine kleine Kerze,
sie brennt für mich und Dich.
Sie leuchtet hier im Dunkel
und tröstet sicherlich.

Das Licht, das sie uns spendet,
leuchtet in aller Welt.
So oft wir sie entzünden,
sie unser Gemüt erhellt.

von CMO



Samstag, 1. Dezember 2012

Zappelphillipp ...


... ruhig gestellt und angepasst


Gestern Abend lief auf "BR alpha" eine Sendung mit diesem Titel.Es ging um das Thema verhaltensauffällige Kinder und deren Behandlung.Dieses Thema interessiert mich schon immer als Mutter, Großmutter und einfach als Mitglied dieser Gesellschaft und deshalb blieb ich noch spät Abends beim zappen durch die Programme bei dieser Sendung hängen. Kinder sind unsere Zukunft und uns alle sollte interessieren, was mit ihnen geschieht.Kinder sollen Kinder sein dürfen und nicht kleine Erwachsene sein müssen. Ich meine, dass die Erwachsenen zu schnell vergessen haben, was es heißt Kind zu sein. Die Ansprüche an die Kinder sind viel zu hoch. Sie sollen schon im Kleinkindalter Leistung bringen und werden das Opfer von unnötigen Vergleichen. Wer fragt später danach, wann man laufen konnte, vollständige Sätze sprach, "sauber" war? Natürlich muss man auf auffällige Entwicklungsverzögerungen achten, gar keine Frage, aber ansonsten sollte man doch locker bleiben.Kinder wollen toben, sich schmutzig machen dürfen, warum nicht. Sie wollen die Welt entdecken, warum immer nur für gute Noten pauken? Also, liebe Eltern, macht mal halblang, alles wird gut.Kinder brauchen ganz selten wirklich Pillen, aber immer ganz viel Liebe und Geduld.   

wikipedia.de

*In Deutschland leiden mehrere hunderttausend Kinder an ADHS. Viele von ihnen werden mit dem Wirkstoff Methylphenidat behandelt. Experten warnen mittlerweile vor einer zu hohen Medikation und empfehlen andere Methoden der Behandlung. Kinderärzte und -psychiater sowie betroffene Eltern und Kinder werden im Film zu ihren Erfahrungen mit verschiedenen Behandlungsmethoden befragt. Auch die Ursachen der psychischen Störung sowie die Wirkungsweise der Medikamente (z. B. Ritalin) sind Thema des Films. Früher hießen sie "Zappelphilipp". Heute hat die Pharmaindustrie dafür eine richtige Krankheit ge-/erfunden: ADS oder ADHS nennt sich der Befund, der mittlerweile bei mehr als einer halben Million (!) Kinder attestiert wurde. Gemeint ist dabei ein "Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom", das wahlweise ohne oder mit Hyperaktivität auftreten kann. Ohne Zweifel: Solche Kinder sind sehr anstrengend und können ihre Eltern, Erzieher und Lehrer durch ihren ständigen Bewegungsdrang und unkontrollierte Impulse systematisch in den Wahnsinn treiben. 


© by CMO
Doch seit das Symptom einen richtigen Namen hat, wird auch immer hemmungsloser die chemische Keule dagegen eingesetzt. Die "segensreiche Pille" für bzw. gegen die scheinbar nicht mehr zu bändigenden Kinder heißt Ritalin bzw. Generika mit dem gleichen Wirkstoff Methylphenidat. Das Betäubungsmittel wurde schon vor 70 Jahren erfunden, erlebt aber erst jetzt einen kometenhaften Aufstieg. Es wird mehrmals täglich verabreicht und stellt je nach Dosis auch den nervösesten Nachwuchs ruhig. In Amerika ist der Stoff, der paradoxerweise zu den Amphetaminen wie Kokain (also den Aufputschmitteln) gehört, gleichzeitig ein beliebter Leistungstrimmer bei Schülern und Studenten - und als solcher gar nicht mehr wegzudenken. Die Deutschen liegen zwar noch weit hinter den USA, holen aber mächtig auf: In den letzten zehn Jahren ist die Vergabe laut Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt um das 270-Fache gestiegen. Ein riesiges Geschäft mit enormen Wachstumsraten für die Pharma-Industrie: Der Schweizer Konzern Novartis (früher Ciba Geigy, "Ritalin-Erfinder") machte 2006 allein mit der Ritalin-Gruppe einen Umsatz von 330 Millionen Dollar; ein Plus von 37 Prozent.
wikipedia.de

Die Konkurrenz, Johnson&Johnson sahnt mit Concerta (gleicher Wirkstoff) mit 930 Millionen Dollar Umsatz noch mehr ab; 20 Prozent mehr als 2005. Dabei sind zumindest einige schwerwiegende Nebenwirkungen von Ritalin & Co. seit Jahren bekannt und werden selbst von den Pharmaunternehmen und verschreibenden Medizinern nicht verschwiegen: Persönlichkeitsveränderungen, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit bis zum Untergewicht, deutliche Wachstumsverzögerung von über 20 Prozent pro Jahr, Meldungen über plötzliche Todesfälle in USA, Herzrasen, Krampfanfälle u.v.m. Obwohl Ritalin seit 70 Jahren auf dem Markt ist, gibt es keine einzige unabhängige Langzeitstudie, beklagen Kritiker wie der Göttinger Neurologe Gerald Hüther. Er befürchtet unter anderem, dass es durch Ritalin bald auch einen starken Anstieg von jungen Parkinson-Kranken geben könne. Doch der große Aufschrei, der laut Hüther im Interesse der betroffenen Kinder seit Jahren durch unsere Gesellschaft hallen müsste, bleibt aus. Zu viele Interessenten setzten lieber auf die schnelle Pille, die so viele verhaltensauffällige Kinder zum Funktionieren bringt, statt auf eine genaue, mühevolle Diagnostik und nötige Verhaltenstherapie. Ein süchtig machender, auf Rezept verordneter Teufelskreis für Hunderttausende Kinder in Deutschland und Millionen weltweit - mit unabsehbaren Langzeit-Folgen. Tendenz weiter steigend.*

Text: von* bis* aus Link oben entnommen

Sonntag, 25. November 2012

Warum ...



... begehen heute viele Menschen den auf den letzten Sonntag vor Advent festgelegten evangelischen Toten- oder Ewigkeitssonntag und gedenken ihrer Toten? Ich stelle mir gerne solche Fragen, wenn etwas so vorgegeben wird und dann entscheide ich, ob ich das für mich so annehmen möchte. König Friedrich Wilhelm, der III. von Preußen bestimmte durch Kabinettsorder vom 24. April und Verordnung vom 25. November 1816 für die evangelische Kirche in den preußischen Gebieten den Sonntag vor dem 1. Advent zum „allgemeinen Kirchenfest zur Erinnerung an die Verstorbenen“. Seine Beweggründe könnten folgende gewesen sein: das Gedenken an die Gefallenen der Befreiungskriege, die Trauer um die 1810 verstorbene Königin Luise oder auch das Fehlen eines Totengedenkens im evangelischen Kirchenjahr. Die anderen evangelischen Landeskirchen übernahmen diese Bestimmung. Mir ist es so ziemlich wurscht, was sich der große Friedrich Wilhelm der III. so dachte bei dieser Angelegenheit. Ich gedenke immer dann meiner Toten, wenn ich es will und nicht im Kollektiv. Dann stelle ich mir ein Bild des/derjenigen auf und zünde ein Kerzlein an. Ich gehe immer dann mal zum Friedhof, wenn ich das Bedürfnis danach habe. Jeder wie er so möchte.

Freitag, 23. November 2012

Strom-Spar-Witz



Lorenz Rings: www.pixelio.de

Das ist ja mal eine tolle Idee, Hartz IV Empfänger müssten eine Aufklärung in Bezug aufs Strom sparen über sich ergehen lassen und dann sollten sie einen Zuschuss zur Belohnung bekommen, wenn sie sich einen neuen, energiesparenden Kühlschrank kaufen. Diese Idee kommt von der Bundesregierung, Arbeitsebene Umweltministerium. So kurz vor Weihnachten haben die meisten Hartz IV - Empfänger ja noch ein paar Euro unter der Matratze gehortet und da könnte ja dann ein neuer Kühlschrank unter dem Tannenbaum stehen. Mit welchen Schwachsinnsideen sich von den Steuerzahlern bezahlte Politiker beschäftigen, finde ich einfach nur haarsträubend. Statt sich auf die Energiekonzerne zu stürzen und denen die Tour mit ihren Wahnsinnsgewinnen auf Kosten der Stromverbraucher zu vermasseln, bringen sie mal wieder Hartz IV - Empfänger ins Gespräch. Das sind die Bösen mit ihren alten Kühlgeräten und dem nicht vorhandenen Bewusstsein fürs Strom sparen!? Was ist zum Beispiel mit der Stromverschwendung in den Regierungspalästen und anderen öffentlichen Gebäuden? Warum dürfen Stromkonzerne solche Gewinne einfahren und sich an uns Stromabnehmern dermaßen bereichern? Da fragt von Seiten der Regierung keiner nach und handelt zum Wohle aller. Ich wünschte, es ginge denen mal ein Licht auf und die Lichterkette am Weihnachtsbaum nicht an.

Dienstag, 20. November 2012

Novembergedanken



Tot ist man so schrecklich lange, nämlich für immer und deshalb gebe ich mir große Mühe das Leben zu genießen. Das gelingt mir nicht ständig, besonders dann nicht, wenn es einer mir nahe stehenden Person schlecht geht. Ich habe es gerade monatelang erlebt, wie abhängig ich davon bin. Jetzt geht es wieder aufwärts und die Sorgen fallen von mir ab. 


Ich habe wieder Lust zu lesen, mal wieder Lust zu schreiben, einfach mal wieder Lust auf die schönen Dinge des Lebens. So hat alles seine Zeit, es gibt die Zeit des Leidens und es gibt die Zeit des sich Freuen. Es gibt aber Dinge, die mich zu allen Zeiten, auch in "schlechten Zeiten" aufbauen. Das sind dann Kleinigkeiten, die aber sehr positiv auf mich wirken. Mal ein Kerzlein anzünden, eine gute Tasse Tee dazu trinken, ein paar leckere Kekse knabbern. Dazu Bilder von vergangenen, schönen Ereignissen anschauen und denken, so kann es bald wieder sein. 

Sonntag, 18. November 2012

Es interessiert mich ...


Ich liebe Stacheln, nicht nur gepaart mit kleinen Blättern, auch an Menschen

Immer wieder sonntags .. ich weiß nicht warum, überkommen mich morgens schon, bei einer Tasse Kaffee, kritische Gedanken. Ich lasse meist die Woche Revue passieren und wenn ich mich nicht gerade privat sorgen muss, dann überdenke ich auch mal wieder das Weltgeschehen. Das kann ich doch nicht lassen, obwohl ich eigentlich die Augen schließen wollte vor all dem Elend. So nach dem Motto: Sollen sie sich doch die Köpfe einschlagen, ich will nur meine Ruhe haben. Es gelingt mir nicht, es interessiert mich doch.

So wie zum Beispiel der Nah-Ost-Konflikt. Ich finde es unerträglich, dass die Israelis und die Palästinenser immer wieder mit Waffengewalt gegeneinander vorgehen. Ich bin für die Anerkennung eines Palästinenser-Staates. Meiner Meinung nach ist das schon lange überfällig. Warum sollte es kein friedliches Nebeneinander geben? Die vielen Toten sind absolut unnötig, jeder Einzelne ist einer zuviel.

Laut "Spiegel" hat der norwegische Massenmörder Anders Breivik einen Brief an die mutmaßliche NSU-Terroristin Beate Zschäpe geschrieben, indem er die Taten der Terrorzelle lobt und sie auffordert ihren Prozess zu rechtsextremischer Propaganda zu nutzen. Es befremdet mich sehr, dass ein einsitzender Massenmörder Briefkontakt zu einer vermutlichen Massenmörderin aufnehmen kann und sein krankes Gedankengut noch weiter verbreiten darf. Das ist ein Schlag ins Gesicht beider Opfer. Da würde ich eine Briefzensur für absolut notwendig halten. Was heißt hier Zensur, der Typ dürfte wegen mir nur aufs Toilettenpapier schreiben und dann ab in den Abfluß.

Das ARD startete eine Themenwoche mit dem Motto: Leben mit dem Tod. Der Tod ist allgegenwärtig, leicht wird er verdrängt. Ich möchte, im Kreise meiner Lieben, mit ihnen gemeinsam, sehr gerne sehr alt werden.Das liegt nicht in meiner Hand und das ist auch gut so. Beeindruckt hat mich gestern ein Fernsehbeitrag über den Tod und das Begräbnis eines türkischen Muslims. Er war hier in Deutschland Gastarbeiter der ersten Generation und sah sein Geburtsland, die Türkei, immer als seine Heimat an. Er wollte in der Heimaterde begraben sein und das wurde er auch nach muslimischen Richtlinien. Es hat mich beeindruckt zu sehen, wie seine Familie in der Trauer und Bewältigung der anstehenden Notwendigkeiten von der muslimischen Gemeinde hier in Deutschland und in der Türkei aufgefangen wurden. Alles hatte seinen Stellenwert im Ablauf und die trauernde Familie war nie allein. Meine Hochachtung dafür. Das mit deutschen Verhältnissen zu vergleichen, gelingt mir nicht und ich finde, da können wir ganz viel von lernen.

So könnte ich jetzt noch viele Themen aus meiner Sicht heraus beleuchten und meine Meinung dazu äußern. Fast jedes Thema wäre es mir wert. Genug für heute, es kommen ja noch andere Tage.    

Samstag, 17. November 2012

"Wolfi" ist weg!?

Es ist nicht zu fassen, aber ich habe Wolfi schon seit fast zwei Jahren nicht mehr gesehen und es fällt mir jetzt erst auf, dass er nicht mehr da ist. Ich kann mir nicht erklären, wo er abgeblieben ist. Er war absolut verlässlich, wenn ich ihn brauchte, dann war er zur Stelle. Er hat für mich schon unermüdlich gearbeitet, keine Aufgabe war ihm zu schwierig. Selbst vor blutigen Angelegenheiten schreckte er nicht zurück. Die habe ich ihm zwar selten abverlangt, aber er ging auch dabei ohne murren ans Werk. Ich kann ohne ihn nicht sein. Besonders jetzt, wo die Adventszeit vor der Tür steht, da ist er mir  eigentlich unersetzlich. Ich will endlich Spritzgebäck backen und Wolfi, unser Fleischwolf, drehte so prima den Teig durch. Er muss wohl schon beim Umzug vor zwei Jahren verloren gegangen sein. Oder sollte ich ihn etwa entsorgt haben, aber das kann ich mir gar nicht vorstellen. Wenn ja, dann verzeihe mir bitte, Wolfi. Einen Nachfolger für dich werde ich nicht anschaffen, ich backe dann eben nur noch Heidesand - Plätzchen. Die kann ich einfach von der Teigrolle abschneiden. 

  http://www.huettenhilfe.de/rezept-heidesand_163.html

Freitag, 16. November 2012

Gedankensplitter



Mein Lieblingsengel

Ich gehöre zu der Sorte Mensch, die erst einmal überlegt, ob es an einer Sache nicht auch etwas Positives gibt. Ich suche nicht nach dem Haar in der Suppe, ich freue mich daran, dass ich überhaupt was Warmes auf dem kalten Teller habe. Obwohl ich schon merke, wenn die Suppe versalzen ist, dann muss sie eben verdünnt werden. Habe ich keine Suppe, dann sage ich mir, ach - auch mal nicht schlecht,  ich habe ja was zum zusetzen. Ist das nun unverbesserlicher Zweckoptimismus oder eine hilfreiche, mir schon in die Wiege gelegte, besondere Gabe. Ich glaube an Letzteres und freue mich drüber. Würde ich nicht so denken, ich hätte wohl schon Magengeschwüre und fiese Taten begangen, von wegen, da muss man doch mal auf den Tisch hauen oder noch schlimmer, vielleicht sogar mal "reinhauen". Nein, ich bin nicht gewalttätig, aber doch durchsetzungskräftig. Die Butter vom Brot lasse ich mir auch nicht nehmen. Die mag ich nämlich lieber als Margarine. So gehe ich meinen Weg und und treffe oft auf Menschen, die ein ganz anderes Ziel haben. Macht nichts, streckenweise geht man ein Stückchen des Weges doch gemeinsam.

Mittwoch, 14. November 2012

Die "gute Pille"



Viel besser als ein guter Wille,
wirkt manchmal eine gute Pille.
Wilhelm Busch

Ich mag Wilhelm Busch sehr und er ist es mir wert, dass ich mich mal wieder intensiver mit ihm beschäftige. Ich weiß nicht, wann er diese Erfahrung gemacht, dass zur rechten Zeit eine "gute Pille" besser hilft als der gute Wille, aber diese Erfahrung habe ich auch schon machen dürfen. Gepaart mit dem guten Willen wieder gesund werden zu wollen, ist sie oft die letzte Rettung, die "gute Pille". Nach einer schweren Operation hatte sich mein Mann eine Sepsis zugezogen und da war das Antibiotika die einzige Rettung. Dem Himmel sei Dank, es hat gewirkt. Ansonsten stehe ich Medikamenten eher ablehnend gegenüber, genauso wie mein Mann. Aber wenn es denn dann mal sein muss, dann gehört eine Portion Vertrauen in die Ärzte dazu, das richtige Medikament ausgesucht zu haben und dann heißt es: Augen zu und durch. Das Leben ist schön.

Idylle am See
    




Montag, 12. November 2012

Licht und Schatten



Schattenwürfe


Dieses Panorama wollte ich bei meinem gestrigen Spaziergang am Spätnachmittag unbedingt ohne den Schatten der Bäume festhalten. Egal wie ich es anstellte, es gelang mir nicht. Trotzdem gefällt mir das Foto sehr gut. Mir schoss eine Strophe von Berthold Brecht's Dreigroschenoper durch den Kopf:

Denn die einen sind im Dunkeln
und die anderen im Licht.
Und man siehet die im Lichte, 
die im Dunkeln sieht man nicht. 


So ist es im Leben, kein Licht ohne Schatten, keine Freude ohne Schmerz, kein Oben ohne das Unten, kein Anfang ohne ein Ende. Wer im Schatten steht, kann ins Licht treten. Wir brauchen beides, den Schatten und das Licht in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander. Beides existiert gleichberechtigt nebeneinander, ob wir wollen oder nicht. Denn schon immer gab es den Schatten und schon immer helles Licht.

Sonntag, 11. November 2012

Spaß muss sein




Die Karnevalsaison am 11.11. einläuten, dass ist den Jecken heilig. "Jede Jeck ist anders" sagte schon eine Tante von mir aus Köln und das ist auch gut so, außerdem muss die es ja auch wissen. Ich freue mich für all die, die durch das närrische Treiben ihrer Lebensfreude Ausdruck geben können. Und ich fühle mit all denen, die damit so gar nichts anfangen können, so wie ich nämlich. Das macht mich ja nun nicht gleich zu einem humorlosen Menschen, finde ich. Im Gegenteil, ich bin sehr gerne bereit zu lachen, mich des Lebens zu erfreuen. Einen Grund findet man doch immer.Ich habe heute morgen schon unter der Dusche gelacht. Ohne Brille bin ich fast blind, aber ich konnte auf der Shampoo-Flasche doch lesen: Volumen-Shampoo. Du liebe Güte, Volumen-Shampoo, für mein Haar,  ja - ganz hervorragend, aber für meinen Körper? Nein, da bin ich schon üppig genug, das Volumen reicht völlig. Man kann ja nun mal beim duschen nicht verhindern, dass einem das Shampoo auch am Körper lang rinnt. Was soll ich sagen, ich habe das Shampoo gewechselt. Ich hatte noch ein "Fruchti" im Angebot und das ist auf jeden Fall gesünder und Vitamine kann man immer brauchen.  

     

Donnerstag, 8. November 2012

Lichtblicke



Farbenpracht vorm St.Josef-Hospital in Xanten im November 2012



Die schwersten Zeiten sind für mich persönlich Zeiten in denen ein Angehöriger von mir krank ist. Ich fühle mich ganz hilflos, kann ich doch nicht viel tun, wenn meine Lieben leiden. Besonders trifft es mich im Moment, dass mein Mann von einer schweren Krankheit betroffen ist und wir ein aufreibendes Auf und Ab im Krankheitsverlauf erleben. Gerade geht es aber nach einer schlimmen Phase wieder aufwärts.

Meine St.Josef-Hospital-Rose im November 2012

Etwas begeistert mich immer wieder. Egal in welchen Krankenhäusern ich durch krankheitsbedingte Umstände, denen meines Mannes und mittlerweile leider auch eigener, zeitweise sein muss, entdecke ich dort für mich in der Umgebung ganz sicher wunderschöne Naturmotive. Ich nutze jede Möglichkeit des Wartens, um ab in die Botanik zu entfleuchen. Meine Kamera ist immer dabei und es wird sofort scharf geschossen, wenn ich mir etwas in Erinnerung behalten will. 

Meine St.Josef-Hospital-Rose im Dezember 2011

Wartezeiten in Krankenhäusern verkürze ich mir am liebsten damit, dass ich auf Fotosafari gehe. Es gibt immer etwas zu entdecken. Es macht mir  Freude, diese Bilder später immer mal wieder anzusehen. Diese alte Dame habe ich neben dem  ev. Krankenhaus in Wesel kennengelernt. Sie wartet wohl  noch darauf, dass sie jemand abholt. Vielleicht wohnt sie ja auch im Altenheim gleich nebenan. Viele Krankenhausbesucher, Gesunde und Kranke, wollten der alten Dame schon behilflich sein und hatten ihren Spaß daran, wenn sie feststellten, der Dame ist nicht wirklich zu helfen.





Weseler Idylle am ev. Krankenhaus


Im Frühling wäre ich lieber in Düsseldorf auf der Kö shoppen gegangen, aber leider musste ich dort selbst immer wieder mal ambulant in die Uni-Klinik. Zum Trost blühten dort die wunderschönsten Blumen  nur für mich. Natürlich habe ich meine Kamera gezückt. Jetzt kann ich auch im Spätherbst noch Stiefmütterchen und andere Flühblüher, am Computer im Sessel sitzend, bewundern. Erfreut Euch noch einmal mit mir daran.




Düsseldorfer Uniklinik im Frühling 2012

Mein Mann hat fast drei Wochen lang in der Essener Universitäts-Klinik gelegen, sie liegt gleich am Gruga-Park. Da hatte man aus dem obersten Stockwerk einen wunderbaren Blick auf die Baumwipfel.  Dieses Motiv habe ich leider nicht geknipst, aber ich bin mal zur "Villa Hügel", dem kleinen, früheren Domizil der Krupp-Dynastie, gefahren, die auch ganz in der Nähe liegt und habe mir da ein tolles Blumengesteck aus der Eingangshalle "mitgenommen". Der Margarethenhöhe, einer Arbeiterwohnsiedlung von ehemaligen Kruppangestellten, ganz in der Nähe der Villa Hügel, statte ich später mal einen Besuch ab. Ich bin mit dem Auto durch gefahren und war schon ganz begeistert von den schönen Häusern. Da lässt es sich gut wohnen.

Ein paar Blümchen im Foyer der "Villa Hügel" in Essen Nähe Uni-Klinik

Jetzt reicht es mir aber langsam immer nur in Krankenhausnähe zum fotografieren zu kommen und ich hoffe sehr, dass ich bald meinen Mann wieder zu Hause habe und dann auch mal wieder an andere Orte komme. Es sieht ganz gut aus und ich glaube, bald ist es soweit, dann spaziere ich wieder mit ihm durch den Herbstwald und lasse meine Kamera an der Hand baumeln.  
  




    

Sonntag, 7. Oktober 2012

Alpenveilchen, alle Jahr wieder




Alpenveilchen sind für mich Nostalgie pur. Sie gehören nicht unbedingt zu meinen Lieblingsblumen, aber immer  wenn ich sie sehe, dann kommen Erinnerungen in mir hoch. Diese sind ganz unterschiedlicher Art und auch von wehmütiger Natur.

Erst einmal stelle ich fest, dass ich meiner Erinnerung gar nicht mehr so ganz trauen kann. Ich überlege schon seit einer ganzen Weile, war es nur meine Mutter oder war es auch meine Großmutter, die so gerne Alpenveilchen mochte, dass ich ihr schon als Kind immer mal wieder, besonders in der Adventszeit, welche für eine kleine, schöne Vase mit brachte. Ein bisschen Grün und entweder drei oder fünf Blütchen saßen schon mal vom gesparten Geld drin. Die Blumenfrau drückte auch mal ein Auge zu, wenn ein Groschen fehlte. 


Genau weiß es ich von der zweiten Frau meines Vaters, dass sie eine Vorliebe für diese Blumen hatte. Sie arbeitete viele Jahre in einer Gärtnerei und hatte täglich mit Alpenveilchen zu tun, die dort gezüchtet wurden. Von ihr wusste ich, dass Alpenveilchen Cyclamen sind und im 17. Jahrhundert aus Kleinasien nach Europa kamen. Wenn ich diese Blumen sehe, erinnere ich mich heute noch bewundernd an den Fleiß dieser Frau. Sie war von Jugend an bis fast zu ihrem Lebensende Vollzeit berufstätig und war noch dazu eine Superhausfrau, auch kochen und backen konnte sie hervorragend. Sie ist leider viel zu früh verstorben. Sie starb mit nur 62 Jahren. Auf ihren Sarg habe ich ein Sträußchen Alpenveilchen geworfen.

Ich kaufe mir jeden Herbst einen schönen Topf mit Alpenveilchen. Das Alpenveilchen bringe ich durch den Winter, aber leider nie über den Sommer. Jedes Jahr nehme ich eine andere Farbe und dekoriere erst herbstlich und dann winterlich dazu. Es würde mir was fehlen, wenn es in dieser Jahreszeit nicht auf der Terrasse stünde. Gerade habe ich mir einen Topf vom Bauernmarkt mitgenommen, 1€ habe ich bezahlt, der war gut angelegt.        


Mittwoch, 3. Oktober 2012

Familienbande



Am heutigen "Tag der deutschen Einheit" beschleicht mich ein wehmütiges Gefühl. An diesem Feiertag beschwören wir die Einheit des deutschen Volkes und in wie vielen Familien kann nicht einmal die Verbundenheit der engsten Angehörigen gewahrt werden. Durch die unterschiedlichsten Differenzen brechen Familien auseinander, man will nichts mehr voneinander wissen und meidet jeglichen Kontakt. Das ist schmerzlich, jeder geht anders mit Streitigkeiten um. Ich für mich habe öfter in meinem Leben mal mit solchen Dingen zu kämpfen gehabt und kämpfe noch. Wem geht es da nicht ähnlich? Mit manchem Problem habe ich abgeschlossen, es ist vorbei. Es gibt aber Umstände, da gebe ich die Hoffnung niemals auf, dass sich alles zum Guten wendet. Denn das ist es, was für mich zählt im Leben: die Familienbande.  

Freitag, 28. September 2012

Freude, schöner Götterfunken


Wikipedia: Urschrift Friedrich Schiller




Wikipedia: Friedrich Schiller
 gemalt von Ludovike Simanowiz 1759 - 1827

http://www.onlinecat.de/Lyrik/Songtexte/freude.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/An_die_Freude#Inhalt

Im Sommer 1785 entstand eines der berühmtesten Gedichte  Friedrich Schillers: An die Freude.Immer dann, wenn ich bewusst das Wort Freude in den Mund nehme, dann denke ich an seine erste Zeile:

Freude, schöner Götterfunken

Ein  Anlass zur Freude war mir in den letzten Tagen, dass eine liebe Freundin mir ein Freude machen wollte und mir ein Paket mit den unterschiedlichsten Leckereien des "Ostens" schickte. Da kann ich mich noch oft und oft dran erfreuen, danke schön auch, meine liebe Freundin. Jemandem eine Freude machen und sich dann an seiner Freude erfreuen, dass ist eines der schönsten Gefühle im menschlichen Miteinander. Ein Geschenk annehmen, ohne wenn und aber, einfach um der Freude auf beiden Seiten willen, das ist was zählt.



Nun zurück zu Schiller und zu Deutschland, dem Land der Dichter und Denker. Ist das noch so? Wir haben  jedenfalls aus früheren Zeiten einen reichen Schatz daran und wir sollten uns ihrer öfter mal erinnern. Zum Glück haben wir ja die Möglichkeit auf ihren Spuren zu wandeln. Gerne würde ich mir mal Schiller's Geburtshaus in Marbach am Neckar ansehen, seine Büste in Jena bewundern oder vor dem Schiller -Denkmal am Gendarmenmarkt in Berlin stehen. Das wird sich noch einrichten lassen in meinem Leben und da kommt wieder eine Freude in mir auf: Vorfreude, die ich auch sehr zu schätzen weiß.    

Montag, 24. September 2012

Meine Tante Lisbeth



 Elisabeth Grunendahl geborene Coblenz 01.4.1897



Meine Ur-Großtante Elisabeth, genannt Lisbeth, war die Schwester meiner Ur-Großmutter mütterlicherseits. Sie spielte eine ganz besondere Rolle in meinem Leben. Sie hatte mich immer wieder gerne bei sich und verwöhnte mich sehr. Meine Eltern zogen mit mir, als ich sechs Monate alt war, von Marburg in Hessen an den schönen Niederrhein. Mein Vater suchte hier Arbeit und es war kein Problem etwas zu finden. Im Gegensatz zu Hessen, wo mein Vater damit vorher keinen Erfolg hatte. Meine Mutter wurde am Niederrhein geboren und ihre Familie freute sich, dass sie dorthin nach ihrer Schwesternausbildung und Heirat mit Mann und Kind zurückkehrte. Onkel Arnold und Tante Lisbeth haben am 26.02.1945 ihren einzigen 20jährigen Sohn durch einen Schusswaffenunfall? verloren. Die Trauer darum verging nicht, aber als meine Eltern mit mir erschienen, da war die Freude groß und sie schlossen mich gleich besonders in ihr Herz. Onkel Arnold starb ganz plötzlich, ich war erst ein Jahr alt. Tante Lisbeth war nun eine gut situierte Witwe und nahm mich besonders unter ihre Fittiche. Mein Bruder, der zwei Jahre jünger ist als ich, wurde  nach dem verunglückten Sohn Arno genannt.   Mein Vater hatte dem Onkel das Versprechen gegeben sich immer um die Tante zu kümmern und das tat er vorbildlich. Sie hatte ihr Elternhaus geerbt und lebte dort nun ganz allein.

Mein Vater kümmerte sich nun um ihr Haus und den Garten und erledigte auch sonst alles Nötige. Ich verbrachte viel Zeit bei ihr und als ich alt genug war, da ging ich für sie einkaufen und erledigte im Haus und im Garten kleine Aufgaben. Sie war immer großzügig und ich bekam die meisten Wünsche erfüllt. Wenn ich regelmäßig meine Wochenenden und ab und zu auch die Ferien bei ihr verbrachte, dann bekam ich z.Bsp.  immer etwas zu lesen gekauft. Ich durfte dann gemütlich auf der Couch liegen, sie stellte mir Naschzeug bereit und meine geliebten Lesestunden konnten beginnen. Sie war wunderschön eingerichtet, hatte immer ganz elegante Kleidung an und konnte sich alles leisten, was ihr Herz begehrte.  Ich war ihr "Stümmken" und  habe auch viel mit ihr unternommen. Naja, dass es jede Woche zum Friedhof ging, das musste eben sein. 



Wir gingen dafür aber auch in die feinsten Restaurants und Cafè 's, das genoss ich dann sehr und meinte immer, das wäre ganz normal. Später wurde mir erst klar, dass ich von ihr schon sehr verwöhnt worden bin und meine Eltern sich das nicht hätten leisten können. Manchmal wäre ich auch lieber mit meinen Freundinnen spielen gegangen, aber Tante Lisbeth stand immer an erster Stelle, wenn es hieß, was mache ich denn nun. Da stand auch ein gewisses "muss" dahinter, manchmal wäre ich lieber zu Oma und Opa nach Marburg gefahren. Zum Glück durfte ich da meist in den Ferien hin. Erst als ich dann mit 14 Jahren in die Lehre ging, hatte Tante Lisbeth Verständnis dafür, dass ich nun nicht mehr soviel Zeit für sie hatte. Sie selbst hatte nämlich als Kapitänstochter, ihr Vater war Rheinschiffer, eine Lehre in einem Wäschegeschäft machen dürfen und das war schon für die damalige Zeit außergewöhnlich. Schade war es, dass meine Tante mit meinem Vater nicht so gut zurecht kam. Sie war es nicht so gewohnt, dass jemand ihr so unverblümt wie er die Meinung sagte. Aber froh war sie doch, dass sie ihn hatte. Er tat handwerklich alles für sie. Der Garten machte auch viel Arbeit. Da gab es dann im Sommer die leckersten Erdbeeren, die ich je gegessen habe.



Tante Lisbeth starb mit 74 Jahren ganz plötzlich, ich bin froh, dass es ihr bis zum Lebensende gesundheitlich gut ging. Meine Eltern haben sich immer sehr um sie gekümmert und waren ihr dankbar dafür, dass sie besonders mir so viele Dinge ermöglicht hat. Ich denke auch gerne an sie zurück, sie hat meine Eltern, meinen Bruder und mich sehr unterstützt. Das schöne kleine Häuschen, das Tante Lisbeth von ihren Eltern geerbt hatte, wurde leider abgerissen. Es musste städtischen Neubauten Platz machen. Sonst hätte es meine Mutter geerbt und wer weiß, vielleicht wohnte ich heute drin, wenn es anders gekommen wäre. Wie oft habe ich da den Dörpel geschrubbt und den Hühnerstall abgewaschen, lang, lang ist es her. 
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