Sonntag, 10. Mai 2015

Ist ja gar nicht wahr ...

Detail vom Heinzelmännchen-Brunnen in Köln
Seit Kindertagen habe ich an die Heinzelmännchen geglaubt. Mir war schon klar, dass sie nicht zu jedem kommen können, sondern nur in Ausnahmefällen, eben da wo wirklich Not bei der Frau und dem Mann ist. Bis jetzt sind wir ja mit aller Arbeit alleine klar gekommen und die Heinzelmännchen brauchten bei uns zur Nacht nicht in Aktion treten. Aber jetzt, jetzt aber, da bräuchten wir sie wirklich mal und sie lassen sich einfach nicht sehen. Na ja, sie haben aber für Vertretung gesorgt. Sohn und Schwiegertochter mit Freunden helfen uns bei unserem Umzug ins neue Heim und das ist doch eigentlich noch besser. So können wir sagen, bitte, macht es so oder so, aber die Heinzelmännchen hätten bei Nacht einfach alles so nach ihrem Gutdünken getan. Das geht bei unserem Umzug nicht, da wollen wir alles so haben, wie wir es wollen. Es klappt alles ganz gut mit den üblichen Kleinigkeiten, die überall bei Umzügen auftreten: die Handwerker kommen erst später als geplant; das bestellte, nötige Teil wird nicht geliefert; es ist mehr kaputt als gedacht; wir sind mehr kaputt als gedacht :-) ...


Schaukasten am Drachenfels

Die Heinzelmännchen zu Köln

Wie war zu Köln es doch vordem
Mit Heinzelmännchen so bequem!
Denn, war man faul, ... man legte sich
Hin auf die Bank und pflegte sich:
        Da kamen bei Nacht,
        Ehe man's gedacht,
    Die Männlein und schwärmten
    Und klappten und lärmten
            Und rupften
            Und zupften
    Und hüpften und trabten
    Und putzten und schabten ...
Und eh ein Faulpelz noch erwacht ...
War all sein Tagewerk ... bereits gemacht!

Die Zimmerleute streckten sich
Hin auf die Spän' und reckten sich.
Indessen kam die Geisterschar
Und sah, was da zu zimmern war.
        Nahm Meißel und Beil
        Und die Säg' in Eil;
    Und sägten und stachen
    Und hieben und brachen,
            Berappten
            Und kappten,
    Visierten wie Falken
    Und setzten die Balken ...
Eh sich's der Zimmermann versah ...
Klapp, stand das ganze Haus ... schon fertig da!


Beim Bäckermeister war nicht Not,
Die Heinzelmännchen backten Brot.
Die faulen Burschen legten sich,
Die Heinzelmännchen regten sich –
        Und ächzten daher
        Mit den Säcken schwer!
    Und kneteten tüchtig
    Und wogen es richtig
            Und hoben
            Und schoben
    Und fegten und backten
    Und klopften und hackten.
Die Burschen schnarchten noch im Chor:
Da rückte schon das Brot, ... das neue, vor!

Beim Fleischer ging es just so zu:
Gesell' und Bursche lag in Ruh.
Indessen kamen die Männlein her
Und hackten das Schwein die Kreuz und Quer.
        Das ging so geschwind
        Wie die Mühl' im Wind!
    Die klappten mit Beilen,
    Die schnitzten an Speilen,
            Die spülten,
            Die wühlten
    Und mengten und mischten
    Und stopften und wischten.
Tat der Gesell die Augen auf ...
Wapp! hing die Wurst da schon im Ausverkauf!

Beim Schenken war es so: es trank
Der Küfer, bis er niedersank,
Am hohlen Fasse schlief er ein,
Die Männlein sorgten um den Wein
        Und schwefelten fein
        Alle Fässer ein
    Und rollten und hoben
    Mit Winden und Kloben
            Und schwenkten
            Und senkten
    Und gossen und panschten
    Und mengten und manschten.
Und eh der Küfer noch erwacht,
War schon der Wein geschönt und fein gemacht!


Einst hatt' ein Schneider große Pein:
Der Staatsrock sollte fertig sein;
Warf hin das Zeug und legte sich
Hin auf das Ohr und pflegte sich.
        Das schlüpften sie frisch
        In den Schneidertisch
    Und schnitten und rückten
    Und nähten und stickten
            Und fassten
            Und passten
    Und strichen und guckten
    Und zupften und ruckten, -
Und eh mein Schneiderlein erwacht:
War Bürgermeisters Rock ... bereits gemacht!

Neugierig war des Schneiders Weib
Und macht sich diesen Zeitvertreib:
Streut Erbsen hin die andre Nacht.
Die Heinzelmännchen kommen sacht;
        Eins fährt nun aus,
        Schlägt hin im Haus,
    Die gleiten von Stufen
    Und plumpen in Kufen,
            Die fallen
            Mit Schallen,
    Die lärmen und schreien
    Und vermaledeien!
Sie springt hinunter auf den Schall
Mit Licht: husch husch husch husch! – 
     verschwinden all!

O weh! nun sind sie alle fort
Und keines ist mehr hier am Ort!
Man kann nicht mehr wie sonsten ruhn,
Man muss nun alles selber tun!
        Ein jeder muss fein
        Selbst fleißig sein
    Und kratzen und schaben
    Und rennen und traben
            Und schniegeln
            Und biegeln
    Und klopfen und hacken
    Und kochen und backen.
Ach, dass es noch wie damals wär'
Doch kommt die schöne Zeit nicht wieder her!

Gedicht von August Kopisch

Freitag, 1. Mai 2015

Polly Wolly lässt grüssen



Meine neue Nachbarin heißt Polly Wolly und hat ein sonniges Gemüt. Ein schönes Foto von vorne hätte ich mir von ihr gewünscht, aber sie zeigte mir immer nur ihr Hinterteil, wenn ich sie fotoknipsen wollte. Dann eben nur ein Hintern-Foto, auch nicht schlecht. 

Wenn ich mir Polly Wolly so betrachte, dann überkommt mich eine angenehme Gelassenheit. Was hat sie schon groß zu besehen? Sie sucht nach dem saftigsten Gras auf der Weide und dem schmackhaftesten Löwenzahn. Kommt ihr jemand krumm, dann blökt sie ihn an. Regnet es, dann verschwindet sie einfach mit zwei weiteren Artgenossen in ihrem Stall und ward nicht mehr gesehen. Warm, satt und trocken, dass ist ihre Devise.

Mein Leben ist da im Moment wesentlich turbulenter. Mein neuer "Stall" will erst einmal hergerichtet werden und das kann dauern. Ich sehe einen Riesen-Berg an Arbeit vor uns und muss immer wieder mal sortieren, was ist nun als erstes wichtig. Da sage ich mir doch, das Wichtigste ist: nur nicht aufregen. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Im Moment schwinge ich einfach nur den Putzlappen und schrubbe hier und schrubbe da. Es lohnt sich. Ich kann einen Unterschied feststellen, vorher-nachher. Das ist ja auch der Sinn der Sache. 


Ich liebe Bäume in jeder Art und diesen Baum habe ich mal gleich als erstes in unserem neuen Domizil aufgehängt, so als gutes Omen. Dass die Wand dahinter noch nicht frisch gestrichen ist, das war mir egal. Wird demnächst aber passieren, Ehrensache, denn wir sind ja keine Schlunze...

Nun noch ein paar Worte zum Geburtstag meiner Mutter, der sich heute zum 83. Male gejährt hätte. Wie gerne hätte ich heute Nachmittag den Kuchen, der schon fertig ist, mit ihr gegessen. O.K., Mutti, ich esse einfach ein Stück für Dich mit.

Dienstag, 28. April 2015

Neuigkeiten ...


Ach, ich halte es doch nie lange aus, von wegen "Blog-Pause" und so. Dafür bringe ich einfach zu gern meine Gedanke auf Papier, äääh, auf den Bildschirm und lasse Euch daran teilhaben, wenn etwas aufregendes, schönes, neues in meinem/unserem Leben passiert. Wir haben uns ein etwas größeres :-) Haus gemietet. 

Wir ziehen also um!!!

Nach langem Hin und Her haben wir nun endlich unser neues Domizil gefunden. Es passt  dort einfach alles und wir sind schon fleißig zu Gange, die nötige Hilfe für unseren Umzug zu organisieren. Wir dürfen schon renovieren, der Einzug hat noch Zeit, wir können ganz relaxed an die Sache heran gehen.

Der zukünftige Blick aus unserem Küchenfenster im neuen Heim
Eine neue Erfahrung für uns ist es, nicht einfach überwiegend alles selbst in die Hand nehmen zu können und  oft um Hilfe "bitten" zu "müssen". Aber so ist das nun mal, wer nicht so fit ist gesundheitlich, der muss eben auf andere Menschen vertrauen. Das klappt schon sehr gut in unserem Fall, alles kommt in Gang. Ich freue mich sehr darüber und bin dankbar. Natürlich werde ich weiter berichten und Euch auf dem laufenden halten. Ach, was ist das alles aufregend ...

Steht schon im neuen Garten für ein Päus'chen bereit

Donnerstag, 16. April 2015

Und plötzlich mag ich Tulpen ...



... und das finde ich doch recht erstaunlich. Denn aus welchem Grund auch immer, ich mochte sie bis vor kurzem einfach nicht. Im Garten nicht und in einer Vase in meinem Heim schon gar nicht. Wenn ich etwas länger drüber nachdenke, dann geht meine Antipathie gegen Tulpen bis zu dem Zeitpunkt zurück, als ich in den 60iger Jahren die Serie "Adrian, der Tulpendieb" im Fernsehen sah. So ein Theater um ein paar Tulpenzwiebeln, dachte ich damals nur. Aber diese Serie habe ich mir doch gerne angesehen. Da ging es um folgendes:

In den Niederlanden des Jahres 1637 stiehlt der Torfknecht Adrian in der Nacht aus dem Garten seines Arbeitgebers Hendrik van der Maassen drei kostbare Tulpenzwiebeln und ersetzt sie durch ganz gewöhnliche Gemüsezwiebeln. Mit Tulpenzwiebeln kann man zu der Zeit schnell reich werden (Große Tulpenmanie), allerdings muss sich Adrian beim Verkauf „seiner“ Tulpen einige Lügen einfallen lassen. Mit dem Geld erwirbt Adrian weitere Tulpenzwiebeln und wird nach und nach zum „Tulpenkönig“ und will nun auch heiraten. Sein Werben um van der Maassens Haushälterin Christintje ist jedoch fruchtlos, sie wartet auf den Kapitän von van der Maassens Schiff „Zuiderland“, Josias. Kurz nachdem Adrian den Verkauf der teuersten aller Tulpenzwiebeln, der „Semper Augustus“, perfekt gemacht hat, taucht der lang überfällige Josias wieder auf und begeht einen folgenschweren Fehler: Er hält die „Semper Augustus“ für eine gewöhnliche Speisezwiebel und isst sie genüsslich zu einem Heringsmahl. Adrian steht vor dem Bankrott. ( Text Wikipedia).

So kann es gehen, da kommt so ein unwissender Bursche daher und aus ist es mit dem Traum vom großen Geld. Nun aber zurück zu meiner Erkenntnis, dass ich plötzlich Tulpen mag. Sie stehen mir in diesem Jahr, nach einem von mir als sehr hart empfundenen Winter, für wiederkehrende Lebensfreude, Frühlingserwachen, Sonnenschein und gute Laune. Als ich noch im Krankenhaus lag, hatte ich mir vorgenommen, wenn ich entlassen werde, dann hole ich mir sofort einen Strauß Tulpen. Das habe ich getan und seitdem steht immer wieder ein frischer Strauß auf meinem Küchentisch.  

Sonntag, 12. April 2015

Alle guten Dinge sind natürlich drei ...




... und deshalb heute noch einmal als Sonntagsgruß eine so bezaubernde Bildkarte vom Wiechmann-Verlag aus Starnberg vor München.

Der erste Blumenkranz mit dem Spruch von Theodor Storm ist gezeichnet von J. Guillemard. Über  sie oder ihn habe ich leider keine weiteren Infos gefunden.

Die Sprüche von Goethe und Fleischlen sind umrahmt von einem Blumenkranz von Elisabeth Lüpkes-Franck, die von 1898 - 1978 lebte. Vielleicht finde ich zu ihr noch weitere Informationen, denn mich interessiert schon was für einen Hintergrund ein Mensch mit so einer künstlerischen Begabung hat.

Diese gemalten Blumenkränze scheinen doch speziell zu dem Zweck geschaffen zu sein, Sprüche auf Bild-Karten einzurahmen. Nun würde ich noch gerne wissen wollen, haben diese Künstler denn auch andere Werke gemalt. Ich frage mal Mr. Google.

Von Cäsar Fleischlen nun noch ein Gedicht, dass zur Melodie "Der Mai ist gekommen" gesungen werden kann:

Hab Sonne im Herzen,
ob's stürmt oder schneit,
ob der Himmel voll Wolken,
die Erde voll Streit!
Hab Sonne im Herzen,
dann komme, was mag!
da leuchtet voll Licht dir
der dunkelste Tag!
Hab ein Lied auf den Lippen,
mit fröhlichem Klang
und macht auch des Alltags
Gedränge dich bang!
Hab ein Lied auf den Lippen,
dann komme, was mag!
das hilft dir verwinden
der einsamste Tag!
Hab ein Wort auch für Andre
in Sorg und in Pein
und sag, was dich selber
so frohgemut läßt sein:
Hab ein Lied auf den Lippen,
verlier nie den Mut,
hab Sonne im Herzen,
und Alles wird gut!

Samstag, 11. April 2015

Goethe geht immer ...



Ein schönes Wochenende wünsche ich all meinen LeserInnen. Die Sonne scheint, was will man mehr, alles fällt nur noch halb so schwer, LG von ClauDia, die auch ein wenig schauen und wandern will und danach schöpferische Taten vollbringen wird. Los geht es ... 
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