Samstag, 2. November 2013

Hurra, wir leben noch ...




... das sage ich jetzt mal ganz frei nach einem Buchtitel von Johannes Mario Simmel. Der November hat so viele der Totengedenktage und das ist unterschiedlich gewachsene Tradition mit religiösem Hintergrund. Jeder hat da seine ganz eigene Einstellung und Umgehensweise zu. Ich möchte lieber Ich-freu-mich-des-Lebens-Tage begehen.

Ja, ich freue mich meines Lebens und bin sehr froh, dass mein Mann seines noch hat. Er hat es in den letzten beiden Jahren mehrmals geschafft dem Tod von der Schippe zu springen. Auch ich habe ein Weilchen fürchten müssen lebensgefährlich erkrankt zu sein. Wie dankbar bin ich, dass es mit uns beiden wieder aufwärts geht. Wir sind noch nicht dran, mal ganz salopp gesagt und das ist auch gut so. Das wünsche ich mir natürlich für all meine Lieben um mich herum und mir sonst wie nahe stehende Menschen.

Ich habe schon öfter von Menschen Abschied nehmen müssen und sie an einen, wie ich finde, viel zu frühen Tod verloren. An fast jedem Tag denke ich an sie. So im Kollektiv, weil gerade Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag oder Totensonntag ist, das ist nicht so mein Ding. Ich mochte es schon als Kind nicht, an diesen Tagen mit auf den Friedhof zu müssen. Am Geburtstag eines Verstorbenen ging ich diesen Weg gerne mit. Das machte mir Sinn, ihm oder ihr gerade an diesem Tag zum Grab ein paar Blumen zu bringen. 


Die Toten auf dem Friedhof haben nichts mehr von einem Besuch am Grab, meiner Meinung nach. Die Lebenden schon, es kann ein Trost sein, das Grab schön zu gestalten und immer wieder dort hin zu gehen, um es zu pflegen. Vergessen sollten aber auch die Lebenden nicht sein. Wir hatten gestern Besuch von unserem jüngsten Sohn mit Familie. Sie brachten selbst gebackenen Pflaumenkuchen mit und bei Tee und Kaffee haben wir durch erzählen unsere toten Angehörigen ein Stück weit wieder lebendig werden lassen. Es war ein schöner Tag.


  
  

3 Kommentare:

  1. Liebe Claudia, du hast diesen wichtigen Tag sehr gut beschrieben, ich fühle mich dazugehörig. Meine Gedanken sind die gleichen.
    Dafür ein herzliches Dankeschön. Ja, die Lebenden soll man an so einem Tag auf keinen Fall vergessen, was ich dir und deiner Familie von Herzen wünsche. Und ich finde es sehr schön, dass dein Sohn mit Familie gestern an dich gedacht hat. So soll es bleiben ...
    Liebe Grüße, Margot.

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  2. Hallo Claudia,
    eigentlich wollten wir heute auf den Friedhof und ein Gesteck niederlegen,
    aber bei diesem nassen Wetter, habe ich mir überlegt, muß das auch nicht sein,
    nächste Woche ist auch noch Zeit...
    Liebe Grüße,
    Heidi

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  3. Liebe Claudia,
    ich benötig auch keine pauschalen Gedenktage.
    Die Verstorbenen leben im Herzen fort.
    Einen schönen Abend wünscht dir
    Irmi

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